Stefan Eberstadt

art · public space

Ultramarin, 2013

Ultramarin, 2013

Ultramarin, 2013
Platzgestaltung mit Bänken und Brunnen, München/Moosach
Granit, Edelstahl, Farbe, Wassertechnik
Brunnenbecken: 946 x 767 cm

Formal an dem dreieckigen Platz orientiert und eingefasst von sechs, dynamisch aus Dreiecken geformten Sitzgelegenheiten und mehreren Bäumen, besteht »Ultramarin« aus einer flachen, dreieckigen, ultramarinblauen Wasserfläche. Die blaue Farbe besticht vor allem wegen seiner Tiefe und seiner beruhigenden Wirkung. Im Becken befindet sich eine rotierende Scheibe, die auf ihrer »Umlaufbahn« zeitweise die Reihe der sieben, hoch emporschießenden Wasserfontänen tangiert, schneidet und verdeckt.

Das Auf- und Abschwellen der Wasserfontänen als gestalterisches und sinnliches Element im zeitlichen Verlauf spiegelt die Wirklichkeit des Platzes mit seinem Verkehr und Leben wider und wird mit seinem kreisenden Zentrum zu einem Dreh- und Angelpunkt.

Freisitz, 2011

Ein begehbarer Glaskubus sitzt auf dem Dach des Neubaus des Studiengangs, eine überdimensionale Vitrine, die auf einer Höhe von rund 14 Metern weit über die Gebäudekante hinausragt.

Freisitz, 2011
Hochschule Technik, Wirtschaft
und Gestaltung, Konstanz
Stahlrahmen, z.T. farbiges Glas,
Findling, Licht
300 x 200 x 300 cm

Einen »anderen Blick« auf die Dinge des Lebens bietet der Aufenthalt hoch oben im »Freisitz«, so der Titel der Arbeit. Der Betrachter soll sich herausgenommen fühlen aus der Welt dort unten.

Entgegen der Erwartungshaltung liegt, als massives Stück Natur, ein 800 Kilogramm schwerer Findling als Sitzgelegenheit in der klaren Konstruktion aus teils farbigen Glasfenstern und Stahl: Gegenstück zur Leichtigkeit der sonstigen Arbeit. Nicht nur aufgrund seiner räumlichen Exponiertheit wird der »Freisitz« weithin sichtbar sein, nachts setzt er als leuchtendes Zeichen einen markanten Punkt am linken Rheinufer von Konstanz. Von innen beleuchtet, balanciert er auf einer Lichtstele, die »wie ein Aufzug« nach oben führt.

24hour-piece, 2002

Im Herbst 2003 zeigte Stefan Eberstadt auf der Freifläche des The Economist Plaza in London seine Arbeit 24hour-piece, eine Skulptur, deren verschachtelte kubische Formen mit darin zufällig angeordneten Kugelleuchten eine Art Sitzlandschaft mitten auf dem Platz bildet.

24hour-piece
Economist Plaza, London, 2003
Sperrholz imprägniert, Betoplan,
Kugelleuchten
155 x 391 x 416 cm

Eberstadt kombiniert Ideen der Skulptur mit Architektur und Möbeldesign und baut aus gewöhnlichen Materialien wie Spanplatten oder Sperrholz Arbeiten, die beides, Form und Funktion beinhalten. Mit dem 24hour-piece hat Eberstadt eine Arbeit geschaffen, die in ihrer Materialität die Antithese zur Plaza aus Marmor und Kalkstein darstellt, in ihrer Sachlichkeit und Großzügigkeit hingegen die Vorstellungen ihrer Architekten Peter and Alison Smithson widerspiegelt.

Olympiapark,
München, 2003

Kunstverein Grafschaft Bentheim,
Neuenhaus, 2002

Space Station, 1999

Space Station, 1999
Jakobsplatz, München
Betonguss
140 x 183 x 254 cm
Foto: Wilfried Petzi


unten:
Axiometrische Darstellung
der einzelnen Betonplatten

Plastische Darstellung
der Leerräume
Modell, M 1:10

Auf einer massiven Platte stapeln sich vier weitere Platten gleicher Größe, die alle unterschiedliche Durchbrüche und Ausschnitte besitzen. In ihrer Schichtung bilden alle Platten ein System aus miteinander verbundenen Negativräumen und Schächten. Es ergeben sich Öffnungen an den Seitenflächen und in der Deckplatte, die horizontale und vertikale Einblicke in die blockhafte Skulptur erlauben, aber nicht ihre innere Struktur entschlüsseln. Ein eigener, mentaler Raum im Inneren der Skulptur entsteht.

Imraum, 1994

Imraum, 1994

Imraum, 1994
Parkgarage Kulturzentrum Gasteig, München
Holz, Rigips, Plexiglas, weiße Wandfarbe, Leuchtstoffröhren
2,30 m x 2,00 m x 4,00 m
Foto: Wilfried Petzi

Der hohe, grau gestrichene Quader besetzt mit seiner Grundfläche eines der Parkfelder. Er wirkt dort wie abgestellt und erinnert an Container und andere mobile Anhänger. Seine Außenwände werden durch einzelne Fensteröffnungen unterschiedlicher Größe durchbrochen, aus denen weißes Licht tritt. Der Blick hinein zeigt dem Betrachter eine komplex verschachtelte, weiße Architektur, deren Progression von Räumen er nur ausschnitthaft wahrnehmen kann, da Vorsprünge, Ecken und Wände seinen Blick verengen und für ihn einen Durch- oder Ausblick unmöglich machen. Der Raum im Inneren des Quaders ist selbstbezüglich und wird zum Nicht-Ort.

Imraum, 1994 Imraum, 1994 Imraum, 1994

rechts:
Fotocollage

Blick ins Innere des Kubus
Foto: Wilfried Petzi

Parkreihe, 1992

»Autoreihen sind uns ein alltäglicher Anblick. Ob fahrend, oder im Stau und im parkenden Zustand immer sind sie für mich in einer Reihe als skulpturales Gebilde wahrzunehmen. Sie verändern unseren Blick auf Architekturen und Plätze, die wir uns ohne die Parkreihen davor nicht mehr vorstellen können. Für die Parkreihe spielt es dagegen keine Rolle, wovor sie steht, sie ist rein zweckgebunden und funktional. Betrachtet man z.B. eine historische Fotographie, sind es die Fahrzeuge und selten die Bauwerke, die einem den Zeitpunkt der Aufnahme angeben.

Vor der Musikhochschule in München, einem bekannten Gebäude aus nationalsozialistischer Zeit hatte ich drei typische gebrauchte Pkws und vier Stahlkuben installiert, deren Abmessungen den Proportion der Pfeiler des Eingangsbereichs entsprachen. Die Architektur wurde zerlegt und auf die Straße projiziert, wo ihre Fragmente zwischen und unter den Pkws landeten und so einen direkten Bezug zwischen Architektur und der vor ihr parkenden Autoreihe herstellten«.

Parkreihe, München, 1992

Parkreihe, 1992
Arbeitsskizze
Collage und Mixed Media

Parkreihe, München, 1992 Parkreihe, München, 1992

Parkreihe, 1992
Musikhochschule, Arcisstraße, München
Gesamtlänge: ca. 1500 cm
Foto: Silke Eberspächer

Angelehnt, 1991

Angelehnt, 1991
Orangerie Kempten
Stahlrohre, Gummiplatten gerollt
480 x 1500 x 250 cm
Foto: Frank Heuer

Infanteriestraße, 1990

Infanteriestrasse München, 1990

Infanteriestraße, 1990
Temporäre Installation München
Backsteine, Schraubzwingen
Gesamtlänge: ca. 500 cm

Mit Hilfe von Schraubzwingen werden adhoc auf der Baustelle aus vorgefundenem Material temporäre Skulpturen gefertigt.